Mai 17, 2018
Mai 17, 2018
Euer Budget ist schmal, der Taler auf Diät und die Reisekasse nach dem Buchen der Flüge gähnend leer? Keine Angst – die Durststrecke finanzieller Art lässt sich easy überbrücken – vor allem bei einem Urlaub in Barcelona. Denn es gibt wirklich viele kostenlose Dinge in Barcelona, die ihr entdecken könnt. Ob es nun die beiden Berge der Stadt sind oder ein paar der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Barcelona von außen oder ein paar außergewöhnliche Aktivitäten – ich zeige euch, was ihr in Barcelona alles machen könnt, ohne auch nur einen Cent zu investieren. Los geht’s!
Möglicherweise habt ihr schonmal ein Foto von dem Einkaufszentrum Las Arenas gesehen – ohne im Entferntesten zu ahnen, dass es sich dabei um ein Einkaufszentrum handelt.
Aber der Reihe nach: Ursprünglich war Las Arenas eine Stierkampfarena und wurde als solche 1900 eingeweiht. Das Gebäude ist eines der wichtigsten Werke des Architekten Augusto Font i Carreras.
Doch so ein richtiges Event mit Kultstatus hatte der Stierkampf in Barcelona und Umgebung dann doch irgendwie nicht – und so fand 1977, nach dem Tode Francos der letzte Kampf in dieser Arena statt.
Lange war die Anlage unbewohnt, verwahrlost und besetzt – dann wurde sie renoviert und 2011 als Shopping Mall wieder eröffnet.
Auf einer Art Balkon könnt ihr einmal komplett um die kreisförmigen Mauern herum laufen und den Ausblick auf die Stadt genießen. Und außerdem könnt ihr hier shoppen, ins Kino gehen, euch im Spa verwöhnen lassen und gut essen – das allerdings dann nicht kostenlos.
Zwischen Stadtstrand und Barceloneta liegt der Olympische Hafen – zu Spanisch: Puerto Olimpico. Vor den Olympischen Spielen 1992 wurde das komplette Viertel hier erneuert – um zu dem sportlichen Großereignis zu erstrahlen.
Heute findet ihr hier vom dekadenten Fischrestaurant bis zur günstigen Bar ungefähr alles, was das Herz erfreut. Das vielleicht interessanteste, wenn ihr quasi ohne Budget unterwegs seid, ist wahrscheinlich der Strand, an den ihr euch dort setzen könnt, und der Sonnenuntergang, den es hoffentlich zu bestaunen gibt.
Immer in der Woche nach dem 15. August wird das ruhige, beschauliche Viertel Gracia zum Hexenkessel – in positiver Weise. Tanz, Musik, gute Drinks und Paraden füllen dann die Straßen des eigentlich leisen Szeneviertels, in dem vor allem Studenten, Künstler und Intellektuelle leben. Das Straßenfest heißt Festa Mayor – und beinhaltet außerdem einen Wettbewerb, in dem die schönste Straße von Gracia gekürt wird – für die Dekoration, die bewertet wird, sorgen die Anwohner. Gute Laune kommt bei der gelebten Lebensfreude automatisch auf – also viel Spaß auf dem Straßenfest.
Die Sagrada Familia ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Barcelonas – und eines der wichtigsten Bauwerke von Antoni Gaudí. Weil alles was bekannt ist, auch gut besucht ist, solltet ihr unbedingt vorher Tickets bestellen – die Preise haben sich gewaschen – oder ihr schaut euch dieses Gebäude im Detail von außen an.
Die Sagrada Familia befindet sich auf einer Art Insel in einem fast viereckigen Block, so dass ihr komplett um die Kathedrale herumgehen könnt. Spannend ist, dass die Arbeiten an der Außenseite wie beim Kölner Dom eine Art nicht enden wollendes Projekt sind. Leider hat Gaudí nicht erlebt wie die Kathedrale fertig gestellt wurde.
Die erste und einzige Fassade, deren Bau er noch beaufsichtigen konnte ist die kombinierte Fassade aus dem Portal der Hoffnung, dem Portal der Barmherzigkeit und dem Portal des Glaubens. Wenn ihr einen Spaziergang um die Sagrada Familia macht, könnt ihr diese Fassade ja mal suchen.
Zwei Springbrunnen und jede Menge Blumen in gepflegten Beeten gestalten den Sternförmigen Platz. Und es ist einer der zentralsten Plätze Barcelonas. Und er verbindet die Altstadt mit dem neueren teil Barcelonas.
Südöstlich führt die Promenade Las Ramblas vom Plaza Catalunya bis zum Hafen. Ihr seht: von hier führen alle Wege irgendwohin, wo es schön ist.
Aber der Plaza Catalunya lädt auch zum Verweilen ein. Einen kleinen Kaffee geschnappt und eine Bank gesucht und – zack! taucht ihr ein in das spanische Leben, könnt beobachten und genießen, einfach nichts tun zu müssen.
Rund um den Platz erheben sich beeindruckende Gebäude neoklassizistischer Bauart – auch die sind durchaus einen Blick wert.
Mittwochs und Sonntags verirrt ihr euch umsonst – also gratis. Denn dann ist der Eintritt in den Park jenseits der Touristenpfade kostenlos.
Der Park besteht aus einem romantischen Garten und aus einem klassizistischen Park, in vielfacher Weise wird in der Parkgestaltung die Liebe thematisiert – oftmals durch Elemente der griechischen Mythologie.
Bereits 1791 wurden die ersten Spatenstiche für diese schöne Anlage getan und nach etlichen Umgestaltungen, Zusätzen und Co. findet ihr euch heute in einer Oase in der Großstadt wieder – und könnt euch und euren Orientierungssinn im Labyrinth auf die Probe stellen.
Das, was der Central Park für die New Yorker ist, das ist der Parc de la Ciutadella für die Einwohner Barcelonas – zumindest annähernd. Wer spazieren gehen, chillen oder picknicken will – that is your spot.
Ein besonders beliebter Platz ist das Seeufer. Und auf dem See selber könnt ihr euch auch beim Rudern verausgaben.
Auf dem Gelände des Parks gibt es auch viel zu sehen: das katalanische Parlament zum Beispiel, der Zoo und mehrere Museen.
Aber vor allem ist der Park ein beliebter Treffpunkt zum Feierabend oder am Wochenende.
In der Straße Carrer del Comte Urgell findet ihr nicht nur den Mercat de Sant Antoni, sondern automatisch damit verbunden auch einen Flohmarkt mit Büchern, Postern, Schallplatten mit etwas Glück gibts auch Video-Spiele aus den 80ern.
Abgesehen vom Flohmarkt solltet ihr die Markthalle bewundern, die sich über das bunte Treiben spannt.
Erst vor kurzem wurde sie renoviert und erstrahlt in neuem Glanz. Und wo ein Markt ist, da gibt es auch Essen. Neben Überbleibseln anderer Besitze, gibt es hier natürlich auch die Bestandteile für die tolle spanische Küche.
Der Montjuïc ist einer der beiden höchsten Berge von Barcelona – zusammen mit dem Berg Tibidabo. Und am Fuße des Berges findet ihr eine weitere kostenlose Sehenswürdigkeit in Barcelona: den magischen Springbrunnen – zu Katalanisch auch Font Màgica.
2000 Liter Wasser werden hier pro Sekunde von 3000 Wasserdrüsen transportiert – ihr könnt euch vorstellen, dass das ein ganz schönes Spektakel gibt, wenn die Technik erstmal arbeitet.
Wenn ihr eine Adresse braucht, um den 35 Meter Durchmesser großen Brunnen zu finden, dann könnt ihr in euer Mobiltelefon den Plaza Espanya eingeben.
Die Show, die euch der Brunnen bietet ist ein fulminantes Gesamtkunstwerk aus Musik, Farbe und Wasser – ein wirklich schöner Moment zum Genießen.
Wenn ihr schonmal in Barcelona seid, habt ihr die einmalige Chance, eine echte Sardana zu erleben. Das ist ein typisch katalanischer Tanz, an dem Jung und Alt teilhaben. Er ist für die Katalanen ein Symbol ihrer Volksidentität und Nationalstolzes.
Vielleicht deswegen – wegen des Zusammenhaltes und der Einheit – ist die Kreisform besonders dominant in diesem Tanz. Denn die Tänzer stehen in einem Kreis, eine Tracht oder so etwas gibt es nicht, und dann wird sich an den Händen gefasst.
Ein Tanzleiter führt die Gruppe durch die Abläufe. Ihr könnt dabei sein und zwar Samstag Nachmittags und Sonntag Mittags könnt ihr am Domplatz das Tanzbein schwingen, oder auch am Sonntagnachmittag auf der Placa Sant Jaume.
Wenn ihr die staatlichen Museen aufgrund mangelnder Moneten eigentlich nicht besuchen könnt, solltet ihr euch den ersten Sonntag im Monat ausgucken – denn dann sind die Museen den ganzen Tag kostenlos.
Natürlich werdet ihr da nicht die einzigen sein, aber dafür eine Menge Bares sparen, was ihr anschließend in Tapas und Sangria umsetzen könnt – wenn ihr wollt.
Zu diesen Museen, bei denen ihr saftig sparen könnt, gehören unter anderen das Picasso Museum, das Cosmo Caixa – ein Wissenschaftsmuseum für Kinder, das MNAC – Museu Nacional d’Art de Catalunya und das Museu d’Història de Barcelona: MHUBA.
Ihr seht – viele unterschiedliche Museen, in denen ihr unendlich viele, interessante Dinge entdecken und erfahren könnt.
Kennt ihr schon das Prinzip einer Free Walking Tour? Ich möchte es euch wärmstens ans Herz legen. Bei einer Free Walking Tour “bucht” ihr zuvor einen Platz bei einer der Organisationen, die diese Art von Stadtrundgang anbieten. Dann bekommt ihr einen Treffpunkt mitgeteilt, und meist auch, wer die Tour durchführt. Nach Ende der Tour könnt ihr dem Guide ein Trinkgeld geben, was im Grunde dessen Einkommen ist.
Das ist im Grunde ein Win-Win-Situation: ihr bekommt eine Stadtführung, die immer! zu eurem Budget passt – ob ihr nun Trinkgeld gebt oder nicht. Und der Guide legt sich für ein höheres Trinkgeld in der Regel gut ins Zeug, um euch möglichst viel interessantes zu erzählen. Außerdem trifft man bei einer Free Walking Tour meist Reisende aus aller Welt.
512 Meter ist der Hausberg Barcelonas, der Tibidabo, hoch, und ihr ahnt es schon: von seiner Spitze habt ihr einen fantastischen Blick über die Stadt. Richtig schön ist es auch, am Berghang den Sonnenaufgang zu erleben.
Die letzten Höhenmeter könnt ihr per kostenpflichtiger Seilbahn, Fahrrad oder einfach zu Fuß zurücklegen. Der Weg ist gut ausgebaut, gesäumt von Kakteenpflanzen und Palmen.
Auf dem Berg befinden sich die katholische Kirche Sagrat Cor, ein Freizeitpark und der Fernsehturm Torre de Collserola. Und die Aussicht ist natürlich unschlagbar. Wenn ihr euch das Glücksgefühl des Bergbesteigerfolgs vorstellt, könnt ihr es wahrscheinlich kaum erwarten, den Aufstieg anzutreten.
Fußballfans hierher! Ihr habt nicht das Budget für ein Ticket, wollt aber das berühmte Camp Nou nicht verpassen? Niemand hindert euch daran, einen Spaziergang rund um den bekannten Austragungsort zu unternehmen.
Camp Nou heißt übrigens zu Deutsch “neues Spielfeld” – neu ist es allerdings längst nicht mehr – Baubeginn war 1954 und die Fertigstellung erfolgte 1957. Mit Platz für 99.354 Zuschauer ist das Camp Nou das größte Fußballstadion der Welt. Zurzeit wird der Bau renoviert.
Die Herkunft von Christoph Kolumbus ist bis heute ein Streitpunkt unter Historikern. Im Rennen für seine Wurzeln sind Italiener, Katalanen und Spanier.
Die einen sagen, der Entdecker habe in Barcelona das Licht der Welt erblickt, die anderen glauben, er hätte seinen ersten Schrei auf Mallorca getan oder sein erstes Windelnwechseln soll in Genau stattgefunden haben.
So oder so – er hat in Barcelona eine Statue bekommen – auf einer 60 Meter hohen Säule steht sein 7 Meter großes Ebenbild. Am Boden wachen vier gusseiserne Löwen über den Entdecker.
Ihr müsst zur Plaça del Portal de la Pau, wenn ihr euch die Statue und die Löwen anschauen wollt. Ganz in der Nähe liegen übrigens auch der alte Hafen von Barcelona und natürlich die Flaniermeile Las Ramblas.
Barcelona ist eine der wenigen Städte dieser Welt, die mit einem Stadtstrand gesegnet ist – bzw. sie hat sich selbst gesegnet – mit gut vier Kilometer Sandstreifen vor dem Meer.
Er beginnt am alten Viertel Barceloneta und zieht sich den Rest des städtischen Ufers entlang. Und die Infrastruktur könnte quasi nicht besser sein – open air Sportmöglichkeiten, Spielplätze und Duschen befinden sich direkt an der Promenade, ganz in der Nähe des Strandes gibt es außerdem Restaurants, Cafés und Bars so weit das Auge reicht.
Auch, wenn ihr kostenlose Dinge in Barcelona machen wollt, könnt ihr den Strand betreten, der Eintritt ist frei – und ihr könnt euch ein Picknick mitnehmen. Lasst es euch gut gehen!
Liebt ihr Street Art auch so? Das Tolle ist, dass sie eine der vielen kostenlosen Dinge in Barcelona ist. Die Großen ihrer Kunst haben sich in Barcelona verewigt und zwar teilweise ganz gut flächig. Im Neustadt Bezirk Poblenou, der einst das industrielle Zentrum der Stadt war, findet ihr viel Urban Art an alten Fabriken und Werkstätten.
Ein besonderer Hingucker ist die Straße Carrer de la Selva de Mar. In der ehemalige Fabrik La Escortesa haben außerdem einige Graffitieros ihr “Atelier” und sprühen, was das Zeug hält. Zumeist ihre eigenen Werke auf kleinformatigere Leinwände – zum Verkauf. Auch spannend ist der Three Chimneys urban park in Poble Sec – ein toller Schauplatz für alle, die gerne sprayen oder gerne zusehen.
Ihr Lieben – wahrscheinlich könnt ihr gar nicht so lange in Barcelona Urlaub machen, wie ihr für all die tollen Orte der Stadt braucht.
Aber immerhin wisst ihr jetzt Bescheid: 17 kostenlose Dinge in Barcelona warten auf euch. Ich empfehle euch, im Sommer Kopfbedeckung und Wasser nicht zu vergessen.
Bei aller Idylle ist Barcelona immer noch eine Großstadt, wenn ihr euch die erlaufen wollt, braucht ihr also gute Schuhe und eben Kopfbedeckung und Wasser.
Barcelona ist übrigens auch ein toller Startschuss für eine Rundreise durch ganz Spanien. Ob ihr nun einen die besten Clubs auf Ibiza unsicher machen oder kreuz und quer durch die schönsten Urlaubsregionen Spaniens cruisen wollt – ein Spanien Urlaub bietet halt viele Facetten, und Barcelona ist da nur der Anfang.
Ich wünsche euch eine tolle Zeit in Barcelona!