Habt ihr keine Lust mehr auf Spanien, Griechenland & Co? Wie wäre es dann mit einer Reise nach Nordkorea? Ja, ihr habt richtig gehört, man kann tatsächlich einen Urlaub in Nordkorea verbringen. Aber was genau wisst ihr eigentlich über das isolierteste Land der Welt? Viel mehr als dass das Land einen äußerst seltsamen Diktator hat und ziemlich abgeschottet vom Rest der Welt ist, weiß man meistens nicht. Also nicht wirklich viel. Das ist auch der Grund warum immer mehr Touristen in das geheimnisvolle, asiatische Land reisen und versuchen über das Land und die Menschen zu lernen. Seit 1984 ist es Touristen nämlich erlaubt nach Nordkorea zu reisen. Wie so eine Reise nach Nordkorea abläuft und worauf ihr euch einstellen müsst, erfahrt ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
Die Nordkorea Basics

Aber immer ruhig mit den jungen Pferden. Zuerst kommen die Nordkorea Basics, damit ihr wisst womit ihr es hier überhaupt zu tun habt. Nordkorea ist eine Halbinsel im Osten von Asien und grenzt im Norden an China und Russland und im Süden an Südkorea.
Die Hauptstadt Pjöngjang liegt im Westen des Landes und ist die größte Stadt Nordkoreas. Insgesamt leben etwas mehr als 25 Millionen Menschen in Nordkorea. Kim Jong Un ist seit 2011 Oberster Führer von Nordkorea und damit das Staatsoberhaupt der Volksrepublik.
Ewiger Präsident von Nordkorea bleibt allerdings der 1994 verstorbene Republikgründer Kim Il Sung, welcher auch und gleichzeitig der Großvater von Kim Jong Un ist.
Das Politische System in Nordkorea

Wie ihr wisst teilt sich Korea in die zwei Teile Nordkorea und Südkorea ein. Für alle, die im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst haben: Die Teilung ist ein Resultat des Zweiten Weltkrieges. Nach diesem wurde Korea nämlich in zwei Besatzungsteile getrennt: Den US-amerikanische Süden und den Sowjetischen Norden, heute Nordkorea. Zwischen den beiden Ländern ist dann auch einige Jahre später ein fürchterlicher Krieg ausgebrochen, heute bekannt als Koreakrieg. Dieser gilt übrigens bis heute nicht als offiziell beendet, verrückt oder?
Seitdem ist das Politische System in Nordkorea ein großes Durcheinander. Offiziell gilt Nordkorea nämlich als eine demokratische Volkspartei. Leider sieht die Realität ganz anders aus: Das Land wird streng diktatorisch regiert und gilt als eines der restriktivsten politischen Systeme der Welt. Menschenrechtsverletzungen und eine miserable wirtschaftliche Lage sind die Folgen dieser miserablen Politikform. Der derzeitige Diktator Kim Jong Un regiert das Land unter der Juche-Ideologie. Politik, Wirtschaft und Militär zielen somit auf vollkommene Selbständigkeit aus und das Land lebt in vollkommener Autarkie. Das bedeutet, dass das Land sich zu größten Teilen selbstversorgt. Damit wäre auch die Isolation Nordkoreas vom Rest der Welt geklärt.
Wie läuft eine Reise nach Nordkorea ab?

Nordkorea hat euer Interesse geweckt? Dann lasst mich erklären, wie eine Reise nach Nordkorea abläuft. Man könnte jetzt meinen, dass eine Reise in das geheimnisvolle Land mit viel Aufwand verbunden ist. Aber so schwierig ist die ganze Sache gar nicht. Erstmal vorweg: Ihr könnt nur Pauschalreisen nach Nordkorea machen.
Ihr habt keine Möglichkeit, eure Reise in irgendeiner Weise individuell zusammenzustellen. Das ungewöhnliche Abenteuer bucht ihr bei einem nordkoreanischen Reiseveranstalter, der die ganze Reise von vorne bis hinten und bis ins letzte Detail durchorganisiert.
Die einzigen Möglichkeiten, um nach Nordkorea zu fliegen gehen ab Peking, Shenyang oder Wladiwostok. Oder ihr nehmt die Bahn ebenfalls ab Peking, Shenyang oder Dandong. Egal über welchen Weg ihr nach Nordkorea einreist, ihr landet immer in der Hauptstadt Pjöngjang. Dort erwartet euch dann euer Reiseleiter, der euch während euers gesamten Aufenthaltes nicht von der Seite weichen wird.
Zur Einreise nach Nordkorea benötigt ihr ein Visum, welches von der Botschaft in Berlin ausgestellt wird. Allerdings benötigt ihr um das Visum zu bekommen immer eine offizielle Einladung aus Nordkorea. Darum kümmert sich in der Regel aber auch euer Reiseleiter. Einreisen darf übrigens jeder, bis auf die verfeindeten Nachbarn aus Südkorea.
Was kann man in Nordkorea sehen?

Wie gesagt, beginnt jeder Nordkorea Reise in Pjöngjang. In der Hauptstadt befinden sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten des Landes. In Reisebussen führen euch die Reiseleiter zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nordkorea. Dazu gehört der Kumsusan-Palast, welches das Mausoleum des verstorbenen „Ewigen Präsidenten“ Kim Il Sung bildet sowie das Geburtshaus des „Großen Führers“ etwas außerhalb der Hauptstadt. Ein weiteres Highlight ist der Juche-Turm, der die Juche-Ideologie repräsentieren soll.
Der nordkoreanische Triumphbogen versprüht einen Hauch französischen Charme in der Hauptstadt. Das große Highlight und Pflicht ist der Besuch des Großmonuments Mansudae. Auf dem Mansu-Hügel findet ihr eine 20 Meter hohe Bronzestatue, erneut zu Ehren des „Ewigen Präsidenten“.
Weitere Sehenswürdigkeiten, die ihr zu sehen bekommt sind z.B. das Denkmal für die Parteigründung, das Stadion des 1. Mai oder das Ryugyon-Hotel. Wenn ihr das Glück habt, zu einem der Nationalfeiertage in Nordkorea zu sein, dann dürft ihr an allen Veranstaltungen, Konzerten und Ausstellungen teilnehmen.
Verhaltensregeln bei einer Reise nach Nordkorea

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, müsst ihr euch bei einer Reise nach Nordkorea an einige Verhaltensregeln halten. Die Einhaltung dieser Regeln dient eurer eigenen Sicherheit und sollte daher unbedingt respektiert werden. Klar, wenn man schon mal ein solch besondere Reise unternimmt, möchte man möglichst viele Fotos machen und alle Eindrücke festhalten.
Allerdings dürft ihr in Nordkorea nicht wahllos Bilder machen, denn es gibt einige Einschränkungen. Baustellen und baufällige Gebäude, das Militär oder arbeitende Menschen dürfen nicht fotografiert werden. Wollt ihr Bilder von Nordkoreanern machen, so müsst ihr vorher unbedingt um Erlaubnis fragen. Bei Fragen oder Bedenken solltet ihr unbedingt auf euren Reiseleiter zu gehen.
Wie ihr vielleicht gemerkt habt, werden Autoritätspersonen in Nordkorea hochverehrt. Wenn ihr eine Reise nach Nordkorea plant, ist es wichtig, dass ihr euch dessen bewusst seid. Vor jeder Statue und jedem Monument sind Verbeugungen erwünscht. Zeitungen oder Bilder mit dem Führer drauf dürfen nicht geknickt werden und so weiter.
Die Liste ist ellenlang. Als Besucher wird von euch Respekt verlangt, auch wenn ihr eine andere politische Einstellung habt. Diese solltet ihr übrigens nicht bei jeder Gelegenheit kundtun. Zumal das in den allermeisten Fällen sowieso nichts bezweckt.
6 skurrile Fakten über Nordkorea
- Die Nordkoreaner dürfen lediglich aus 28 Frisuren wählen. Ja, richtig gelesen: Alle Einwohner haben die gleichen, staatlich geregelten Frisuren.
- Das größte Stadion der Welt steht in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Im Stadion des 1. Mai können ganze 114.000 Zuschauer untergebracht werden.
- Es gibt eine staatlichen Wecker, der jeden morgen um 5 Uhr in der Hauptstadt ertönt. Danach ertönt die kreischende Sirene jede volle Stunde zu Ehren des „Ewigen Präsidenten“.
- Nordkoreaner haben keinen Zugang zum Internet. Es gibt lediglich ein extrem restriktives Intranet. Das Mini-Internet umfasst gerade mal 28 Domains, die natürlich alle politisch manipuliert sind.
- Kim Jong Il, der Vater von Kim Jong Un, war laut nordkoreanischer Verkündungen ein echtes Wunderkind. Bei seiner Geburt zierten ein Stern sowie ein doppelter Regenbogen den Himmel und er könnte das Wetter nach Lust und Laune beeinflussen. Noch Fragen?
- Alle 5 Jahre finden in Nordkorea Wahlen statt. Ist ja schließlich eine demokratische Volkspartei. Auf dem Wahlpapier können die Bewohner zwischen drei Parteien wählen, die zusammen eine politische Einheit bilden, also quasi eine einzige Partei. Politische Freiheit und so…
Egal, ob ihr euch für eine Reise nach Nordkorea entscheidet oder nicht: Es ist und bleibt eines der skurrilsten Länder der Welt. Wenn das für euch etwas zu abgespacet ist, findet ihr unter meinen Urlaubsschnäppchen auch jede Menge Reiseziele für Normalos.